Die geschichtliche Entwicklung- der antiautoritäre Kinderladen
(Von Klaus D. Franken)
Die antiautoritären Kinderläden waren Teil der 68er Studentenbewegung. Diese Bewegung hat dafür gesorgt, dass Werte in Frage gestellt worden sind, die den Faschismus mit möglich gemacht haben: Werte wie Zucht, Gehorsam und Unterordnung, um nur einige zu nennen, haben auch nach 1945 sowohl die familiäre als auch die institutionelle Erziehung in Kindergärten und Schulen maßgeblich bestimmt.
Gegen diese Form der autoritären Erziehung hat sich die 68er Bewegung gewandt; insofern war sie tatsächlich anti-autoritär. Sie hat entscheidend mit zu einer veränderten Sicht auf Kindheit und Erziehung beigetragen.
Sie hat pädagogisches Denken und Handeln demokratischer gemacht – dies ist im übrigen auch ein wesentliches Anliegen des Berliner Bildungsprogramms, das gar nicht denkbar ist ohne die Veränderungen, die die Kinderläden mit auf den Weg gebracht haben.
Hier hat unser 1971 gegründeter Kinderladen seine Wurzeln. Wesentliches aus dieser Anfangsphase ist für uns auch heute noch wichtig:
Kindern Raum zu geben für eigene Erfahrungen und Entdeckungen, selbst zu bestimmen. Dabei sind für uns aber auch klare und für alle verbindliche Grenzen selbstverständlich.